In dieser Woche spielten «Archive» gleich zweimal in der Halle 622 in Zürich Oerlikon auf, wobei an beiden Abenden mit unterschiedlichen Programmen.
Es ist für mich, wie wohl für viele andere auch ein Novum, dass man an zwei Abenden hintereinander ein Konzert ein und derselben Band besucht, allerdings versprach das angekündigte Set, dass es da en beiden Abenden Leckerbissen gibt, welche einen zweifachen Besuch mehr als rechtfertigen, so wurden am Mittwoch die beiden Alben «You All Look The Same To Me», welches ursprünglich 2002 erschienen ist, sowie «Noise», 2004 erschienen, vorgetragen. Am Donnerstag dann «Controlling Crowds Part I – III & Part IV», wobei beide Alben 2009 erschienen. Die Alben wurden kürzlich als Vinyl neu aufgelegt, was die Band auch zu diesem etwas speziellen Konzert animierte und wohl auch in einer gewissen Weise das 30-Jährige Bandbestehen mit Unterbruch, feiern sollte.
Ich gehöre eigentlich nicht zu den absoluten Archive
Jüngern, obschon mir die Band seit Jahren bekannt und durchaus gerne gehört. Aber
eben nicht grad so, dass ich total ausflippe oder in absoluter Euphorie
verfalle, wenn ein Song der Band läuft. Was mich an der Band aber immer wieder
fasziniert ist, wie sie die Songs aufbauen und arrangieren, es ist durchaus ein
Genuss wie sie es schaffen, jeweils einen Spannungsbogen aufzubauen, welcher
gegen Ende in einer mehr oder weniger grossen Explosion ausartet, wobei das
ganze jeweils mit einer Präzision vorgetragen wird, welche seinesgleichen
sucht.
Nun genau der erwähnte Spannungsbogen ist es aber auch, der mich oftmals
daran hindert mehr als ein zwei Titel der Band am Stück zu hören, ich muss mich
richtig zwingen, da ein Album durchzuhören, da irgendwann nach ein zwei Stücken,
Langeweile einkehrt.
Ebenfalls bin ich nun nicht zwingend der Trip-Hop oder Downtempo Fan, so
dass doch etliche Songs der Band nicht so das meine sind. Allerdings muss ich
zugeben, dass der ein oder andere Song aus dieser Reihe durchaus auch seinen
Reiz hat, zumal mit Rockig-Poppigen Elementen verfeinert quasi ein eigenes
Genre erschaffen wird.
Bisher habe ich das aber nur ab Konserve konsumiert, obschon
sich sicher mehrfach Gelegenheit geboten, dies Mal Live zu erleben, aber eben
diese Langfädigkeit der Songs hat mich da etwas abgeschreckt, mir dies Live
anzutun, obschon oftmals von Freunden, welche die Konzerte besucht haben, auch
zu einem Konzertbesuch angespornt.
Als ich gegen Ende des letzten Jahres vernahm, dass die Band auch im 2025 die
Schweiz beehrt, habe ich mir das mal so beiläufig auf die Sehenswert Liste gesetzt,
jedoch ohne mich intensiv um ein Ticket für den Konzertbesuch zu bemühen, zumal
die Konzerte mitten in der Woche und in Zürich, was halt nicht ganz ums Eck
liegt.
Vor rund zwei Wochen, nach einem sehr arbeitsintensiven Jahresstart reifte in mir der Wunsch, mal wieder so richtig von der Arbeit abzuschalten und mir einige Freitage zu gönnen, zumal sich aus dem letzten Jahr noch etliche Ferientage angestaut haben bei welchen mir nahegelegt wurde, diese zeitnah zu beziehen. Nun, was eignet sich fürs Abschalten besser als ein Konzertbesuch, zumal ich mich mit Musik sehr gut von der Arbeit distanzieren und in eine andere Welt eintauchen kann. Dies wird jeweils an einem Konzert mit der visuellen Komponente noch um Dekaden verstärkt, also quasi die Reset-Taste betätigt. Also Ferientage eingeben und Tickets sichern.
So stand ich dann am Mittwochabend in der Halle 622, übrigens meine erste Begegnung mit dieser Location und ab dem Erscheinungsbild doch eher positiv überrascht. Allerdings wurde bei mir zuvor etwas influiert, dass die Halle akustisch nicht über alle Zweifel erhaben sei, wobei ich mir da ein Urteil jeweils gerne selbst bilde. So war ich nun doch gespannt was mich da erwartet.
Da ich kurz nach Türöffnung erschienen, war nun etwas Warten
angesagt, wobei mir die Wartezeit durch liebe Freunde, welche ebenfalls schon
früh anwesend waren, sehr angenehm gestaltet wurde.
Da ich nun eben nicht der ultimative Fan bin und wie schon mehrfach erwähnt, mir
der Klangliche Faktor an einem Konzert auch sehr wichtig ist, haben wir uns
entschieden, direkt vor dem Mischpult einen Platz zu sichern, da dort in aller Regel
die Klangqualität am besten ist.
Nach und nach füllte sich auch der Raum, wobei dieser zu Konzertbeginn zwar gut
gefüllt aber nicht überfüllt war. Leider stellte sich kurz vor Konzertbeginn
ein gefühlter Riese vor mir auf, so dass der Blick auf die Bühne leicht
eingeschränkt war, allerdings waren die Abstände noch so, dass ich dies nicht
als sehr störend empfunden habe und am ursprünglichen Platz verharrt bin.
Um punkt 20:00 Uhr, wie angekündigt, betraten die ersten Bandmitglieder
die Bühne und legten mit «Get Out» auch gleich los, in absoluter Präzision, was
sowohl die Instrumentalen als auch die gesanglichen Elemente betrifft, bearbeitete
die Band das Publikum, welches die Darbietung jeweils mit grossem Applaus und
mundgemachtem Lärm verdient dankte und feierte. Bei den ersten zwei bis drei
Songs war auch ziemlich Bewegung im Publikum, da die Beats doch dazu animierten. Ja und danach folgte dann der von mir etwas befürchtete
Spannungsbogen und dieser Zog sich gefühlt über eine Stunde hin.
Ich vergleiche Musik gerne mit Sex, da gute Musik Ähnlichkeiten mit zweiterem
hat, so gehört zu gutem Sex in aller Regel ein Vorspiel, vergleichbar mit dem
Aufbau, eben dem Vorspiel, in einem Musikstück. In beiden Elementen spielt Rhythmus
eine sehr wichtige Rolle und im Idealfall wird das Ganze mit einem Orgasmus
gekrönt. Mit dem Vorspiel ist das aber so eine Sache, wenn dieses zu lange
andauert und in einer gewissen Weise monoton ist, verleitet dies eher zum Einschlafen
als zu einem Furioso und genau so kam mir an diesem Abend die Darbietung vor,
das Vorspiel war zwar durchaus schön, allerdings dermassen ausgedehnt, dass mir
eben eher zum Einschlafen zu Mute war.
Was sicher auch nicht zum absoluten Gefallen beigetragen hat ist der Umstand, dass
der zuvor erwähnte Riese, welcher am Anfang noch gut eine Armlänge vor mir
platziert war, seinen Standpunkt im Verlaufe des Abends immer mehr in meine
Richtung verschob, ich aber meinerseits kaum Möglichkeit zur Flucht nach hinten
hatte, da dort eben das Mischpult ein Weiterkommen verhinderte. Irgendwann
baute er sich dermassen nahe vor mir auf, dass ich keine Möglichkeit mehr hatte
mich zu bewegen. Erschwerend kam hinzu, dass seine Ausdünstungen meine Nase
nicht gerade bezirzen vermochten und ich kurz davorstand, meinen angestammten
Platz zu verlassen um mir einen anderen Aussichtspunkt halt dann auch etwas
abseits meiner Clique zu suchen. Glücklicherweise, wohl nicht zuletzt durch
mein leichtes Zutun verschob er sich seitlich von mir weg, so dass ich im
zweiten Teil des Konzerts wieder freie Sicht nach vorne hatte und auch meine
Nase wieder etwas entlastet wurde.
Leider bewahrheitete sich auf meiner Warte auch der Umstand, dass die Halle wohl akustisch nicht ganz auf dem Höhepunkt des möglichen ist. Es fühlte sich so an, als wenn eben diese Akustischen Defizite durch den Druck der PA kaschiert werden sollten und die Halle dadurch richtiggehend überfahren wurde. Dies äusserte sich dahingehend, dass gewisse Passagen, insbesondere im tiefen und mittleren Frequenzbereich, um einiges zu laut waren, während Passagen im höheren Frequenzbereich zu leise oder teilweise fast fehlend waren. Ich denke, dass dies den Trägerbalken am Rande der Halle geschuldet ist, welche zu Interferenzen führen, so dass sich Frequenzen überlagern und so gewisse Frequenzen verstärkt und andere eben abgeschwächt werden. Ok, muss zugeben, dies ist nun wieder mal jammern auf sehr hohem Niveau, weil eben durch die sehr leistungsstarke und klanglich ausgezeichnete PA, die musikalische Präzision jederzeit sehr hoch war und mir ist bewusst, dass Hallen und Räume, welche nicht von beginn weg für Musikalische Darbietungen designet wurden, halt ein gewisses Manko beherbergen.
Nun war mir eben wie oben beschrieben doch etwas das Gesicht eingeschlafen und die gesanglichen Darbietungen von Lisa Mottram waren dem Heben der Laune auch nicht wirklich zuträglich. Sorry, aber nebst dem, was man von Archive gewohnt ist, sticht ihre püppchenhaft gehauchte Stimme in meinen Ohren doch sehr negativ hervor. Da halfen auch die aus- und einladenden Bewegungen von Darius Keeler, welcher während dem gesamten Konzert das Publikum zum Mittmachen animierte, nicht wirklich weiter.
Nun ja, wahrscheinlich ist der obige Beschrieb nicht ganz
objektiv, da mich doch einige Störfaktoren daran hinderten, die Darbietung der
Band zu verinnlichen und so war ich auch etwas enttäuscht als sich die Band
nach «Pulse» ein erstes Mal verabschiedete, allerdings war ich guten Mutes,
dass da noch was geht, insbesondere da das Publikum doch ziemlich lautstark und
so eine Zugabe ziemlich sicher war, zumal für mich die Besten Songs noch
fehlten.
Die Band liess sich dann auch nicht allzu lange bitten und betrat nach einer
kurzen Pause nochmals ihren Arbeitsplatz.
Mit «Goodbye» startete die Zugabe gefühlt dort wo der Pflichtteil beendet wurde
und animierte zum Weiterschlafen, wobei ich eines hier noch klarstellen möchte.
Auch die langsameren Songs strotzen jeweils von einem Detailreichtum an
musikalischem Arrangement mit wunderbaren Harmonien, welche in einer kaum je
gehörten Präzision vorgetragen wurden.
Ja und dann, um beim obig beschriebenen Vergleich zu verbleiben, der erste Orgasmus!
Welcher sich in Form von «Again» anbahnte, meiner Meinung, wobei ich da wohl, dem
Publikum nach zu urteilen, nicht einzig bin, einer der besten Songs der Band,
mit einem musikalischen Aufbau über rund 15 Minuten der in einem absoluten Furioso
mündet und eben zum Höhepunkt führt. WOW, wie geil war das denn! Mein Abend
absolut gerettet, zumal zu diesem Zeitpunkt auch der Ausblick auf die Bühne
wieder in vollem Umfang gegeben war und auch im nasalen Bereich wieder angenehmere
Duftnoten wahrzunehmen waren.
Wer nun aber denkt, dass es das war, wurde eines Besseren belehrt, zwar waren
danach mit «Hate» wieder ruhigere Töne angesagt, allerdings in der genau
richtigen Dosierung, zumal man sich nach einem Orgasmus auch wieder etwas
erholen muss und das war damit in idealer Weise gegeben. Nun fehlte eigentlich
nur noch «Fuck U» und wir sollten nicht enttäuscht werden. Mit diesem Feuerwerk
beendete die Band den Abend, wobei zu bemerken ist, dass nach dieser
Kombination mit der Erholung in Form von «Hate» und dem nachfolgenden Furioso durch
«Fuck U» ein weiterer Orgasmus garantiert war und letztendlich für ein breites Strahlen auf meinem Gesicht sorgte und eigentlich das für mich etwas Mühsame und
eben zu lange Vorgeplänkel vergessen liess. Die Band wurde am Ende, absolut
verdient, frenetisch gefeiert, und dankte es dem Publikum mit ihren Gesten und
insbesondere mit freudenstrahlenden Gesichtern, bevor sie der Bühne für diesen
Abend endgültig den Rücken kehrten.
Allgemein war der Band an diesem Abend anzumerken und anzusehen, dass sie ihre Arbeit mit grosser Freude verrichten, wohlwollend kommt da sicher hinzu, dass die Band jeweils sehr gerne in der Schweiz aufspielt und unser Land auch immer in ihr Tour-Programm mit einbezieht. Oder um es mit den Worten von Dave Pen anlässlich eines Interviews mit Keystone-SDA zu sagen: «Wir lieben es, in der Schweiz aufzutreten, die Reaktionen sind immer sehr gut», «Es wird schön sein, ich hoffe, es wird nicht zu viel Schnee haben.» (Quelle SRF). Nun ja, betreffend nicht zu viel Schnee, ist Zürich vielleicht der falsche Ort.
Aber das war ja erst der erste Teil und der zweite folgt, nach etwas schlaf und einem für mich gemütlichen, arbeitsfreien Tag, sogleich.
Nach den nicht nur positiven Erinnerungen an den ersten Abend, war ein Überdenken des Standplatzes für diesen Abend angesagt und so haben wir uns entschieden, diesmal nicht vor, sondern hinter dem Mischpult aufzustellen, um dem Konzert zu lauschen. Zwar noch etwas weiter von der Bühne entfernt, aber die paar Meter sind verkraftbar, insbesondere mit der Vorstellung, dass sich im Abgesperrten Mischpultbereich nicht allzu viele Leute aufhalten und so die Sicht nach vorne entsprechend besser sein wird. Auch konnte man davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit geschmacklicher Misstöne, hier ziemlich gering war, zumal sich vor mir nur liebe Freunde befanden, welche für mein Riechorgan eher wohlwollende Düfte verbreiten.
Unsere Vorahnung sollte sich bewahrheiten und so war während
dem gesamten Konzert die Bühne in vollem Umfang im Sichtbereich.
UND was in
meinen Augen oder besser gesagt in meinen Ohren erwähnenswert ist, die
Tonqualität an dieser Stelle, würde ich mal, ohne zu Übertreiben, in den
Bereich exzellent einordnen, von den erwähnten Frequenzüberlagerungen war an diesem
Platz absolut nichts zu vernehmen und die Präzision mit welcher der Klang die
Ohren beglückte sucht schon fast seinesgleichen. Dies war wohl zum einen, einem
sehr interferenzarmen Standpunkt geschuldet, als auch dem Umstand, dass auf Höhe
des Mischpults, ein zweites Lautsprecher-Array-Paar von der Decke hing, welches
für die Beschallung des hinteren Raumbereiches verantwortlich war und so für
einen extrem ausgewogenen Detailreichtum, insbesondere im Mittel- und
Hochtonbereich sorgte, wobei immer noch genügend Bassleistung von der Bühne
her zu vernehmen war und so ein sehr ausgewogenes Klangbild ergab.
Der Detailreichtum und die Abmischung war dermassen ideal an diesem Platz, dass
wenn man die Augen schloss, die Position der Sänger und Instrumente auf der
Bühne erahnen konnte. Ich nehme alle Kritik, welche ich am Vorabend gegenüber
der Halle und PA geäussert habe, vollumfänglich zurück! An dieser Stelle möchte
ich ein riesengrosses Lob an die Tontechnik aussprechen, ihr habt wohl wirklich
das Maximum aus diesem Raum herausgeholt und wie schon erwähnt, können halt Interferenzen,
in einem solchen Raum, ohne bauliche Massnahmen, nicht verhindert werden. Für
mich bedeutet das für zukünftige Konzerte an dieser Stätte, dass es sich lohnt,
einen klangtechnisch harmonischen Bereich aufzusuchen.
Nun und wenn wir schon bei der Technik sind, bleiben wir noch kurz da, wobei wir nun das Sinnesorgan in den sichtbaren Bereich wechseln. Ja es geht um die Beleuchtung, was da geboten wurde habe ich in dieser Form selten gesehen und reihte sich 1:1 in die extrem professionelle Darbietung der Band. Das Spiel mit Farben und Formen, die allzeit passende Impulsivität und präzise Ausrichtung, welche jeweils händisch präzise nachjustiert wurde, falls ein Protagonist nicht genau am vorgesehenen Platze stand, einmalig!
So, jetzt aber wieder zur Band, welche auch an diesem Abend
mit der gleichen sichtbaren Freude und Begeisterung aufspielten wie vom
Vorabend gewohnt.
Diesmal waren Albumtypisch auch einige Rapp Songs mit von der Partie, welche
jeweils durch Jimmy Collins aka 24Vision vorgetragen wurden.
Wie schon erwähnt, ist Rapp und Trip-Hop nun nicht gerade das von mir
bevorzugte Genre, dies ist sicher auch dem Umstand gewidmet, dass mir eine
wichtige Eigenschaft für diese Songs fehlt, mein Englisch ist under all pig und
da ich der Meinung bin, dass dies für das Verständnis der Songs doch ein
Killerkriterium ist, fehlt mir eben ein wichtiger Teil um das zu verstehen.
Zugegeben ist das sprachliche Verstehen nicht nur bei diesen Songs wichtig, aber
halt nicht in dem Masse, weil sich diese Songs halt über die Sprache definieren,
wobei dann oftmals noch mit mir völlig unbekannten Redewendungen, Ironie und teilweise
auch Sarkasmus, welche bei fehlendem Sprachverständnis dazu führen, dass dies
nicht wie bei den meisten anderen Genres über die Musik kompensiert werden
kann.
Nun gibt es aber glücklicherweise dank moderner Technik auch die Möglichkeit,
sich die Texte auf eine geläufigere Sprache zu übersetzen, klar kommen auch da
oftmals Feinheiten nicht so wie von den Protagonisten vorgesehen rüber,
allerdings gibt das mal einen Überblick, welche den Verstandeshorizont etwas
erweitern. Dies ist bei den meisten Genres sehr hilfreich, um das Lied
zusätzlich auf- und manchmal auch abzuwerten. Bei Rapp ist halt aber schon noch
so wichtig wie und wann, in welchem Kontext etwas gesagt wird und von daher
halt mit fehlendem Sprachverständnis der Song um eine wichtige Komponente
kastriert.
Allerdings wie auch schon erwähnt, sind die Songs ja nicht nur Trip-Hop oder
lupenreiner Rapp und haben eben auch noch andere Komponenten zu bieten, so dass
dies bei Archive wieder etwas relativiert wird. Von daher haben eben auch diese
Songs für mich, das ein oder andere herzugeben.
Interessanterweise waren es an diesem Abend, genau diese Songs, welche das
Programm aufgemischt haben und so einer gewissen aufkommenden Lethargie
entgegenwirkten, im Gegenteil, die Songs wie diese live vorgetragen wurden,
mutierten an diesem Abend schon fast zu meinen Lieblingen, zumal diese Songs
das Set wunderbar auflockerten und so einer allfälligen Langeweile entgegenwirken
vermochten.
Anders als am Vortag waren diesmal auch alle negativen Reize
an meinem Standplatz inexistent, so dass ich mich doch voll auf die
Banddarbietung konzentrieren konnte. Auch waren die Songs allgemein etwas
flotter, so dass ich fast den ganzen Abend, durch die Beats getragen, in
leichter Ganzkörper-Bewegung blieb und so keine allfälligen Standschäden entstanden.
Was mir schon zu Beginn des Abends klar war, bei diesen Alben fehlen Songs im
Format von «Again» oder «Fuck U», welche eine Orgasmus Garantie versprachen,
allerdings war das Ganze Set auf derart hohem Niveau, dass die Höhepunkte zwar
nicht ganz so ausgeprägt waren, aber eben über die gesamte Darbietung verteilt,
so dass hier der Vergleich mit einem multiplen Orgasmus angebracht ist.
Sowohl
im Pflichtprogramm als auch in der Zugabe war die Song Wahl sehr
abwechslungsreich und Genreübergreifend wunderbar arrangiert, so gaben sich
auch bei der Zugabe nochmals alle Protagonisten die Ehre und wurden sowohl nach
jedem Song als auch insbesondere am Ende mit frenetischem Applaus gefeiert, wobei
auch an diesem Abend die Band diese Zuwendungen mit herzlichen und ausladenden
Gesten zu danken wussten.
Gefühlt bleibt dieser Konzertmarathon sowohl dem Publikum als auch der Band in freudiger Erinnerung und ja, ich verstehe nun, weshalb man diese Band immer wieder sehen will, sie ist es mehr als Wert und Live eine absolute Macht! Insgesamt waren das vier Stunden Gänsehaut über zwei Abende verteilt und ich muss am Ende auch meine anfänglichen Aussagen, das Vorgeplänkel betreffend, etwas revidieren, da mich die Darbietung doch insgesamt, vollumfänglich überzeugt hat und wären am Mittwoch die Standplatzbedingten Misstöne nicht gewesen, wäre wohl der Bericht noch um einiges wohlwollender ausgefallen. Vielen Dank Archive, wir werden uns, falls sich die Möglichkeit ergibt, sicher wieder sehen!
Nun war doch wieder etwas Erholung angesagt, wobei ich mir diese
noch etwas erarbeiten musste, so streikte vor dem Konzert, bei der Einfahrt ins Parkhaus die
Schranke für den Parkhauszugang, wobei mir diese dann nach Intervention mit der
Servicezentrale händisch geöffnet wurde. Was ich leider zu diesem Zeitpunkt
nicht wusste, die Schranke hatte ihre Gründe für die Verweigerung der Zufahrt, denn
das Problem lag wohl an der Ticketausgabe. Dies wurde mir schlagartig bewusst,
als mir der Zahlautomat unverblümt mitteilte, dass mein Ticket nicht lesbar und
somit ungültig. Also wieder die Servicezentrale bemühen, wobei sich das gegen
Mitternacht nicht ganz so einfach gestaltete wie zu Bürozeiten und durch eine
zusätzlich streikende Freigabe der elektrisch gesicherten Zugangstüre, noch
unnötig erschwert wurde.
Nun letztendlich zeigte sich die Zugangstüre nach
rund einer viertel Stunde doch noch versöhnlich und gewährte mir Zugang, so
dass ich nun doch auch noch die Heimreise antreten und die Erholungsfase für
die Weiteren Tage antreten konnte, denn diese Woche hat es doch in sich, so
standen sowohl am Freitag als auch am Samstag nochmals Konzertbesuche an, doch
dazu in Kürze mehr.
Vielen Dank fürs Lesen und hoffe doch bis in Bälde wieder.