S Y Z Y G Y X + Kalte Nacht in der Musigburg

S Y Z Y G Y X + Kalte Nacht in der Musigburg

Sonntag, August 31, 2025

Das Ende des Sommers hat auch seine Vorteile, zumal das Partyleben wieder aus der Versenkung aufersteht und damit auch Clubkonzerte wieder vermehrt angesagt sind. Den Anfang machte in diesem Jahr Spellbound, in der Musigburg, mit «S Y Z Y G Y X» und «Kalte Nacht» mit anschliessender Party.

Ja die Sommerpause war, was mein Kommentieren auf dieser Seite angeht, doch etwas ausgedehnter, und obschon ich da zwischenzeitlich einige Konzerte besucht habe, fanden diese hier leider keine Erwähnung, da wieder mal die fehlende zeitliche Komponente ein Schreiben an dieser Stelle stark einschränkte, respektive eben verhinderte. Dies unter anderem auch, weil ich seit diesem Frühjahr noch ein Engagement im Giesser angenommen habe, und so meine verfügbare Zeit weiter schwand.

Nun aber freute ich mich sehr auf dieses Konzert, zumal ich da die Tickets schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt gebucht hatte, da insbesondere «Kalte Nacht» es mir angetan haben, sowohl schon einmal live als auch ab Konserve. Doch auch auf «S Y Z Y G Y X» war ich gespannt, wenn auch mich die Band ab Konserve nicht grad aus der Reserve holt, was aber nichts zu ihren Live-Fähigkeiten aussagt. Im Gegenteil hatte ich da die Hoffnung, dass ihr musikalisches Konzept für Live Darbietungen durchaus geeigneter ist, dies insbesondre nachdem ich in diesem Jahr schon von mehreren Konzerten fasziniert war, bei denen mich die Band vorab, aus ähnlichen Gründen, nicht vom Stuhl riss

Pünktlich um Acht, war ich am Samstag vor Ort und so blieb mir vor dem Konzert noch ziemlich Zeit mich mit Freunden und Kollegen etwas auszutauschen, wobei da nicht so viele wie eigentlich erhofft eingetroffen sind. Allgemein war die Besucherzahl nicht grad berauschend was mich doch etwas verwunderte, allerdings war wohl die Bekanntheit der Bands mit ein Grund für das Fernbleiben der Massen.

Kalte Nacht

Kurz nach Neun war es dann soweit und rechts auf der Bühne hängte sich Nikos Konstantinidis den Bass um die Schulter, um nach kurzer Zeit zu einem Intro anzustimmen, bei welchem eben auch dieser Bass eine grosse Rolle spielte. Nikos entlockte dem Teil zu Mystischen Synth-Klängen nicht minder mystische Töne, welche sich zu einem wunderbaren Soundtepich verwebten und eine wunderbare Kulisse boten, um Myrto Stylou über die berühmte Treppe in der Musigburg auf die Bühne zu begleiten. Ja und dann stand sie da und irgendwie wusste das Publikum nun grad nicht so recht, wie sie damit umgehen soll, allerdings wusste Myrto damit umgehen und hat dem Publikum charmant einen Applaus abgerungen und so das Eis nicht nur gebrochen, sondern eher sublimiert (ein Begriff aus der Physik, bei welchem ein Aggregatzustand übersprungen wird, also z.B. Eis direkt zu Dampf übergeht), denn ab diesem Moment war es nicht verkehrt von einer kochenden Stimmung zu sprechen. Dies insbesondere nach den ersten gesanglichen Tönen von Myrto. Himmel was hat die Frau eine Stimme! Für eine Frauenstimme zwar grossen Teils in einem eher tiefen Bereich aber jeder Ton treffend, mit einer wahnsinnigen Präsenz und wahnsinnigem Volumen. Hinzu kommt, dass Sie wie auch Nikos ihre Musik nicht nur vortragen, sondern diese leben und mit grossartigen Emotionen interpretieren, was das Konzert zu einem einmaligen Erlebnis machte. Dass in Ihren Songs tanzbare Beats vorherrschen, führte dann auch dazu dass, auch dank der grosszügigen Platzverhältnisse, ein Grossteil des Publikums ab den ersten Minuten, teilweise sehr ausgelassen, tanzend der Darbietung beiwohnte und nach jedem Song war trotz der eher bescheidenen Besuchermassen, ein frenetischer Applaus Richtung der Protagonisten unterwegs, was die beiden jeweils sichtlich rührte. Insbesondre Myrto war anzusehen, dass dieser jeweils geradewegs Ihr Herz erreichte und Sie auch jeweils zu einem herzlichen "Thank You" hinreissen liess. Natürlich konnte ich bei dem Ganzen auch meine Beine keine Sekunde stillhalten und wie schon oft, wenn mich eine Darbietung vereinnahmt, war ich auch hier nach Kürze ziemlich weggetreten und in einer eigenen Welt, den wunderbaren Tönen lauschend, abspacend. Allerdings immer auch die beiden auf der Bühne zu beobachtend, zumal es insbesondre Myrto verstand, mit dem Publikum zu flirten und in wunderbarer Wese zu kokettieren und so das Publikum auf einer weiteren Ebene in die Darbietung mit einzubeziehen. Eine unglaubliche Bühnenpräsenz und eine herrliche Selbstsicherheit und das Publikum mochte dies bis zum letzten Ton mit teilweise kaum enden wollendem Applaus würdigen.

Zu erwähnen ist noch, dass wohl das sehr positive Erlebnis nicht nur den den beiden sichtbaren Protagonisten zu verdanken war, denn auch die Lightshow war allzeit absolut stimmig, wie ich das in der Musigburg bisher selten erlebt habe. Ebenfalls die klangliche Abmischung war auf ungewohnt hohem Niveau, was wohl auch damit zusammenhing, dass Kalte Nacht einen eigenen Tontechniker in ihren Tourkoffer packte, und dieser hatte sein Handwerk klar im Griff. Weiter war als positiv zu werten, dass die beiden mit in ear monitoring arbeiteten und so keine Monitorboxen das Klangbild verfälschten, wie ich das ja schon früher bemängelt hatte.

Fazit: Ein sehr stimmiges Konzert auf allen Ebenen und ich bin von der Band dermassen angetan, dass ich sie auch zukünftig sehr gerne wieder besuchen werde, zumal sie Live gegenüber den schon sehr stimmigen Konserven, doch noch einiges dazu packen, das mit Tonträgern nicht zu vermitteln ist.

So und nun war ich gespannt auf «S Y Z Y G Y X», allerdings stand erst noch eine Abkühlung in der etwas kühleren Abendluft an, da ich doch ziemlich heissgelaufen war ab der vorherigen Darbietung. Dabei habe ich auch wieder die Gelegenheit genutzt, mich mit den anwesenden etwas zu unterhalten und auf den Zahn, betreffend ihrem Konzerteindruck, zu fühlen und ich war da durchaus nicht alleine mit meinen Eindrücken.

S Y Z Y G Y X

Durch die vertieften Gespräche vor den Toren der Musigburg, habe ich den Konzertbeginn um einige Sekunden verpasst uns so war Luna Blanc schon mitten in Ihrer Performance, als ich nun auch dazu trat.

Und auch da liessen die angeschlagenen Beats welche durch Lunas Partner Corey, welcher Luna, die eigentlich ein Soloprojekt ist, jeweils auf der Bühne begleitet, eingespielt wurden, eine weitere Tanzrunde vermuten, allerdings wurde dies schon ab den ersten Sekunden durch das leider nicht vorhandene Gesangstalent von Luna geschmält und auch dass Corey jeweils an den Mikrofon-Effekten von Luna rumspielte, machte das auch nicht wirklich besser. Nun ja die Musik von «S Y Z Y G Y X» ist ja eigentlich nicht etwas, das grad auf die schnelle überzeugen kann, da Luna sehr gerne mit Klängen experimentiert, ist das nicht ganz einfache Musik für so nebenher und braucht etwas mehr Muse, hat aber durchaus allgemein sehr interessante Elemente und eben, die Beats sind durchaus tanzbar. Aber eben, da war dieser Gesang, wenn man dem dann überhaupt so sagen kann. OK, da gibt es noch den Sprechgesang, welcher durchaus auch seinen Reiz haben kann, aber auch da ist eine gewisse Treffsicherheit der Töne der Stimmigkeit förderlich und diese vermisste ich da schmerzlich. Mit einem Stimmumfang von geschätzt einer halben Oktave und die Töne so verteilt, dass diese kaum je an der richtigen Stelle sassen, zusätzlich noch mit einer für mein Hörorgan schier unerträglichen Stimme, musste ich innert kürzerer Zeit Forfait geben und so habe ich nach rund drei Liedern den Raum verlassen und musste dann auch feststellen, dass ich mit meinen Eindrücken wohl nicht ganz allein war, zumal schon einige Besucher da anzutreffen waren.

Vor diesem Hintergrund kann ich leider keine vollständige Kritik abgeben, und nicht ganz so kritische Zuhörer wie ich das bin, haben das Konzert durchaus positiver wahrgenommen, von daher kann ich dazu einfach sagen, nicht meins aber muss ja auch nicht immer alles gefallen.

Die nachträgliche Party liess ich dann sausen, allerdings nicht, weil ich zu so früher Stunde schon nach Hause gepilgert wäre, sondern weil sich vor den Toren der Musigburg wunderbare Gespräche entwickelten und so zu einem wunderbaren Abschluss dieses Abends beitrugen. Der Start in den Partyherbst kann unter diesen Voraussetzungen als klar positiv bezeichnet werden und so freue ich mich nun auf weitere Partys und Konzerte. Die nächste Party insbesondere, da ich da selber als Akteur im Einsatz sein werde und mein Schaffen an der Swiss Gothic Night, zusammen mit SpiderB im grossen Saal in Köniz zum Besten geben kann.

Vielen Dank fürs lesen und hoffe doch bis bald wieder mal.

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